Die Jahrestagung der DFG-Forschungsgruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“(1), welche vom 15. bis 16. November 2019 an der Universität Konstanz stattfand, war dem Motto „Verschalten – Temporalisieren – Teilhabende Kritik“(2) gewidmet. Wie Beate Ochsner, Leiterin des Projektes, welches sich in insgesamt fünf wissenschaftliche Teilprojekte (TP I - V) gliedert, eingangs betonte, sind diese drei Begriffe in den einzelnen Gruppen forschungsleitend, wobei jeweils eine unterschiedliche Gewichtung stattfinde.
Dementsprechend wurden diese drei Termini zunächst von Gastsprecher*innen in diskursive Felder eingebettet: So widmete der Medienwissenschafter Marcus Burkhardt (Universität Siegen) seine, unter dem Thema des „Verschaltens“ stehende, Keynote I der Frage nach medienwissenschaftlichen Zugriffen auf gegenwärtige Formen eines nicht-humanen und humanen Verschaltens vor dem Hintergrund der Entwicklung von AI (Artificial Inteligence); Keynote II des Medienarchäologen Wolfgang Ernst (Humboldt Universität, Berlin) war dem Begriff des „Temporalisierens“ gewidmet: Praxeologischen Verfahren der Medienarchäologie entsprechend, fasst Ernst das in den Untersuchungen fokussierte Ereignis an der Wurzel seines techno-logischen Geschehens und nicht unter einer humanen phenomenologischen Perspektive; Die Filmwissenschafterin Brigitta Kuster (Humboldt Universität, Berlin) stellte in ihrer Keynote III, welche dem Thema der „Teilhabenden Kritik“ gewidmet war, die Frage nach den Möglichkeiten eines Kinos als „Cinema of Care“, welches von ihr umfassend als Ort des Erprobens und der sozialen Interaktion verstanden wird.